Review: Rise of Industry 2

English Version Below

Aufbau und Management passen immer gut zusammen, und wenn dann auch noch Wirtschaft dazukommt, dann gibt es eine explosive Mischung. Ebendiese konnte ich mir letztes Jahr bei Rise of Industry 2 auf der Gamescom ansehen. Anfang Juni war es jetzt erschienen und ich hatte etwas Zeit, mir das ganze genauer anzuschauen. Dabei habe ich zwar nur an der Oberfäche kratzen können, aber das Prinzip bleibt im Verlauf des Spiels das gleiche, es wird nur komplexer.

Story

Auf der Suche nach einem Einkommen geraten wir schnell in die Fänge eines Großindustriellen. Er schätzt uns zwar nicht besonders hoch ein und hasst vor allem unsere Frisur, doch trotz aller Probleme sieht er etwas in uns, was genau, dauert einen Augenblick, in Worte zu fassen, doch letztendlich weiß er es, Potenzial. Wir haben viel Potenzial, und das möchte er für sich nutzen. Im Klartext bedeutet das, wir sollen also Kohle für ihn scheffeln. Das geht so weit klar, solange für uns auch etwas dabei abfällt.

Gameplay

Alles beginnt mit einem kleinen Tutorial, und das ist auch gut so, denn es gibt vieles, worin sich Rise of Industry 2 von anderen Industrie-Aufbauspielen unterscheidet, und die Komplexität fällt hier recht hoch aus. So bekommen wir gezeigt, wie eine Warenkette funktioniert, die Forschung vonstattengeht, wie man Kauf- und Verkaufverträge abschließt und die Waren von der Produktion zur Weiterverarbeitung und letztendlich zum Verkauf transportiert. Danach können wir denn endlich starten und landen erst einmal im Character Creator. Aber keine Angst, dieser ist eher rudimentär und wird keine Stunden an Zeit verschlingen.

Haben wir dann sämtliche Vorbereitungen getroffen, starten wir in die Kampagne. Wir beginnen mit dem obersten Szenario und können nach Abschluss das nächste wählen. Je nachdem, wie gut wir dieses abschließen, bekommen wir Boni zugeschrieben, die wir dann in den nächsten Szenarien einsetzen können. So können wir zum Beispiel mit einer kleinen Finanzspritze starten oder mit etwas mehr Forschungspunkten.

Forschung ist ohnehin die wichtigste Ressource, die wir haben, denn wir können unsere Entwicklungen leider nicht mitnehmen und müssen daher immer wieder von null beginnen. Obwohl das nicht völlig korrekt ist, denn Technologien, die unser Ziel grundlegend benötigt, sind bereits vorhanden. Es steht uns aber frei, welche wir zusätzlich erforschen, um uns das Leben etwas zu erleichtern und neue Absatzmärkte zu erschließen, denn Geldverdienen ist nicht leicht.

Wir steigen erst mit kleinen Lieferverträgen ein und müssen beweisen, dass wir in der Lage sind, diese zu erfüllen. Haben wir dies geschafft, gehen wir über zu den mittleren bis wir letztendlich die großen Verträge angeboten bekommen, mit denen wir dann mehr Geld machen, aber auch mehr Waren herstellen müssen. Zusätzlich müssen wir die Beziehungen zu anderen Managern im Auge behalten, denn sonst könnten uns Aufträge durch die Lappen gehen.

Was wir auch immer im Blick haben sollten, sind die zwei grundlegenden Versorgungsgüter, Strom und Wasser. Stellen wir diese nicht selbst her, werden diese durch lokale Lieferanten gestellt. Dann  sind die aber stark gedeckelt. Sind wir dabei die Grenzen zu überschreiten, müssen wir neue Liefermengen aushandeln. Dafür schicken wir jemanden aus unserem Beraterstab los, so wir denn einen haben Ansonsten müssen wir den ausschreiben. Im Anschluss kommen zwei Bewerbungen mit unterschiedlichen Boni rein, und wir wählen uns dann einen aus.

Dieser Beraterstab ist übrigens für eine ganz wichtige Mechanik von Vorteil. Denn damit uns nicht langweilig wird, hat der Entwickler Events eingebaut, die immer wieder zufällig auftauchen. Mit Hilfe unseres Teams bekommen wir weitere Antwortoptionen, die uns vielleicht besser stellen als eine der möglichen Standardoptionen. Man sollte auch die Texte gut lesen, denn je nachdem, können wir viel Geld verdienen oder auch verlieren.

Grafik und Sound

SomaSim, der Entwickler von Rise of Industry 2 legt viel Liebe ins Detail, und auch wenn die Grafik an sich doch sehr schlicht ist, kann man vieles auf der Map entdecken. Fahrzeuge fahren über die Straßen, Felder wachsen und werden geerntet, Wettereffekte, Tag-Nacht-Zyklus, alles ist sozusagen dabei. Um all dies zu kreieren, hat sich der Entwickler für die Unity Engine entschieden und die Feature gut umgesetzt.

Bei Musik und Sound hat sich SomaSim dafür entschieden, zwar die Zwischensequenzen mit einem Synchronsprecher aufzuwerten, im Spiel jedoch sind alle Texte unvertont. So müssen wir die Events alle genau lesen, damit uns nichts entgeht. Still wird es trotzdem nicht, denn unser Spiel wird von einer stimmungsvollen Musik begleitet, und wenn wir an die Produktionsstätten heranzoomen, wird es sogar ziemlich laut.

Fazit

Rise of Industry 2 ist eine komplexe Simulation, die man zwar leicht versteht, dessen Hintergrundgeschäfte aber schwer zu durchschauen sind. Die Idee mit den Zonen, in denen wir die Verarbeitungskomplexe hochziehen, sind innovativ und etwas ganz anderes im Vergleich zu weiteren Games dieser Art, macht es aber schwer, manchmal alles so anzuordnen, das alles Platz hat. Auch manche Events, z.B. der Ausfall einer Zulieferung, kommen vielleicht etwas zu oft und machen einem das Leben schwer. Das schnelle Geld ist hier eher nicht zu verdienen, und wir müssen uns schon ins Zeug legen, um nicht langsam pleite zu gehen. Wer eher was zum Abschalten sucht, ist in dieser Wirtschaftssimulation vielleicht nicht ganz richtig, hier muss man sich noch für seine Gewinne anstrengen.

+ passende Grafik
+ witzige Zwischensequenzen
+ umfangreiche Forschung
+ vielseitige Produktionen
+ viele Details

- manchmal Häufung negativer Events
- Geldverdienen etwas zu schwer

Bis zum nächsten Mal
L. Geufke aka Pendrago

English Version

Construction and management always go well together, and when you add economics to the mix, you get an explosive mixture. This is exactly what I was able to see in Rise of Industry 2 at Gamescom last year. It was released at the beginning of June, and I had some time to take a closer look at it. I was only able to scratch the surface but the principle remains the same throughout the game, it just gets more complex.

Story

In our search for an income, we quickly fall into the clutches of a major industrialist. He doesn't think very highly of us and hates our hairstyle in particular but despite all our problems, he sees something in us that takes a moment to put into words but in the end he knows it: potential. We have a lot of potential, and he wants to use it for himself. In plain language, that means we should rake in the cash for him. That's fine as long as we also get some for ourselves.

Gameplay

Everything starts with a short tutorial, and that's a good thing, because there are many things that make Rise of Industry 2 different from other industry-building games, and the complexity here is quite high. We are shown how a chain of products works, how research is carried out, and how to conclude purchase and sales contracts, and transport the products from manufacturing to processing and finally to sale. After that, we can finally get started and end up in the character creator. But don't worry, this is rather rudimentary and won't take up hours of your time.

Once we have made all the preparations, we start the campaign. We begin with the top scenario and can choose the next one after completing it. Depending on how well we complete this scenario, we receive bonuses that we can then use in the next scenarios. For example, we can start with a small cash injection or with a few more research points.

Research is the most important resource we have anyway, because unfortunately we can't take our developments with us, and so we always have to start from scratch. Although this is not entirely correct, as technologies that our goal fundamentally requires are already available. But we are free to research additional ones to make our lives a little easier and open up new sales markets, because earning money is not easy.

We start with small supply contracts and have to prove that we are able to fulfill them. Once we have achieved this, we move on to the medium contracts until we are finally offered the large contracts, with which we then make more money, but also have to produce more goods. We also have to keep an eye on our relationships with other managers, otherwise we could lose out on contracts.

What we should also always bear in mind are the two basic supplies, electricity and water. If we do not produce these ourselves, they are provided by local suppliers. But then they are heavily limited. If we are about to exceed the limits, we have to negotiate new supply quantities. To do this, we send out someone from our team of consultants, if we have one, otherwise we have to put it out to tender. We then receive two applications with different bonuses and choose one.

Incidentally, this staff of advisors is an advantage for a very important mechanic. To make sure we don't get bored, the developer has built in events that keep popping up randomly. With the help of our team, we can get further answer options that might put us in a better position than one of the possible standard options. We should also read the texts carefully, as we can earn or lose a lot of money depending on what we do.

Graphics and Sound

SomaSim, the developer of Rise of Industry 2, pays a lot of attention to detail, and even if the graphics themselves are very simple, there is a lot to discover on the map. Vehicles drive along the roads, fields grow and are harvested, weather effects, day-night cycles, everything is there, so to speak. To create all this, the developer opted for the Unity Engine and implemented the features well.

In terms of music and sound, SomaSim has decided to enhance the cutscenes with a voice actor, but in the game all texts are dubbed. So, we have to read all the events carefully so that we don't miss anything. Nevertheless, the game is not silent, as it is accompanied by atmospheric music, and when we zoom in on the production sites, it even gets quite noisy.

Conclusion

Rise of Industry 2 is a complex simulation that is easy to understand, but whose background business is difficult to master. The idea with the zones in which we build the processing complexes is innovative and something completely different compared to other games of this type but sometimes makes it difficult to arrange the objects so that there is room for everything. Some events, e.g. the failure of a delivery, also occur a little too often and make life difficult. There's no easy money to be made here, and we have to work hard to avoid slowly going broke. If you're looking for something to switch off to, this business simulation might not be the right game for you, as you still have to work hard to make a profit.

+ Suitable graphics
+ Humorous cutscenes
+ Extensive research
+ Versatile productions
+ Many details

- Sometimes accumulation of negative events
- Earning money is a bit too difficult

Until next time
L. Geufke aka Pendrago

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