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In letzter Zeit gibt es vermehrt Reviews, habe ich festgestellt. Ich hoffe, das ist ok für Euch. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Nächste Woche wird es gleich einen ganzen Schwung an News geben, wie ich hoffe, denn die Gamescom bringt bestimmtviele neue und spannende Titel. Doch heute geht es um Boyfriend Dungeon, entwickelt von dem kleinen Studio Kitfox Games. Ich glaube, schon letztes Jahr zur E3 ist mir der Titel aufgefallen, und war von der Idee, seine Waffe zu daten, fasziniert und wartete gespannt auf die Umsetzung.

Story

Wir sind das erste Mal weg von Zuhause. Verona Beach ist das Ziel, denn unser Cousin stellt uns seine alte Unterkunft zu Verfügung. Da wir solange zu Hause gewohnt haben, haben wir es nicht so leicht, fremde Leute kennenzulernen, doch das soll sich auf der Reise ändern. Unser Cousin Jesse hat sich nämlich zur Aufgabe gemacht, uns seinem gesamten Bekanntenkreis vorzustellen. So lernen wir neue Leute kennen, darunter auch die ersten Waffenmenschen, Personen, die sich in eine spezielle Nahkampfwaffe verwandeln können. Wir haben diese Fähigkeit nicht und werden damit zum Träger. Aber das ist nicht schlimm, jede Waffe ist nur so gut wie derjenige, der sie führt. Zusammen stürzen wir uns in gefährliche Dungeons, die Dunjs genannt werden, um Monster zu bekämpfen, die aus den Ängsten des Trägers entwachsen sind. Immer wieder finden wir dabei Waffenmenschen, die betäubt und beschädigt wurden. So decken wir langsam ein dunkles Geheimnis auf, das einen unserer neuen Freunde umgibt.



Gameplay

So verwirrend die Story im ersten Moment klingt, desto einfacher ist das Spiel gestrickt. Wir arbeiten in zwei Genres, die zusammen Boyfriend Dungeon ergeben. Im ersten Teil finden unsere Dialoge statt. Das ganze spielt sich wie jedes andere Visual Novel Game. Wir haben eine Wohnung, die uns als zentraler Angelpunkt dient. Hier können wir in Ruhe unsere Handy-Nachrichten lesen und beantworten, und bereiten uns mit Crafting und der Möglichkeit, uns am Spiegel umzuziehen, auf unsere Dunjs vor. Haben wir alles erledigt, können wir von dort auf die Übersichtskarte wechseln. Hier gibt es nicht viel zu tun. Wir machen uns auf den Weg, unsere verabredeten Dates zu erreichen, stürmen den nächsten Shop, oder am wichtigsten, wir begeben uns zu den Dungeons.

In den Dates läuft alles wie in einer Visual Novel ab. Wir betreten eine Umgebung, die aus einem Screen besteht, und treffen unser Gegenüber. Die Texte laufen im unteren Bereich des Bildschirmes ab, während sich im Hauptbereich die Animationen abspielen. Immer wieder gibt es eine Pause, in der wir uns dann für eine Verhaltensweise oder eine Antwort entscheiden können. Diese wirkt sich dann auf unseren Gesprächspartner positiv oder negativ aus, was uns entweder näher zusammenschweißt oder auseinandertreibt.

Wichtigster Teil im Spiel ist aber der Kampf. Wir betreten die Dunjs und befinden uns in mehreren Hinsichten in einer anderen Welt. Der Grafikstil wechselt von einer 2D-gezeichneten Umgebung in eine isometrische 3D-Ansicht, aber das ist nicht alles. Es warten hinter jeder Ecke die verschiedensten Monster auf uns, die auf abstrakte Art und Weise unsere Ängste darstellen sollen, und die uns nicht freundlich gesinnt sind. So greifen wir zu der Person/Waffe, die wir vorm Start in den Dungeon ausgewählt haben und schnetzeln uns durch die gegnerischen Horden. Immer wieder lassen diese Geld, Material zum Craften oder Ladungen fallen. Es gibt zwei verschiedene Ladungen. Zum einen können wir unser Leben auffüllen oder einen Spezialangriff starten. Den können wir ebenfalls in unserer Wohnung ausrüsten, nachdem wir weitere Waffen an unserem Tisch hergestellt haben. Für den normalen Kampf stehen uns die schnellen oder starken Angriffe unserer Waffe zur Verfügung, die sich zu Combos aneinanderreihen. Ausweichen sollte man währenddessen aber nicht vernachlässigen, denn Treffer führen ganz schnell dazu, dass man die Runde frühzeitig beendet. Das ist nicht weiter schlimm, da man nichts verliert, außer den Fortschritt selbst. Der ist aber auch wichtig, denn am Ende des Dunjs wartet immer ein Endboss. Loot gibt es viel zu finden, aber speziellen gibt es immer nur beim Boss.

Durch alle Kämpfe steigen wir im Rang auf, erhöhen aber auch gleichzeitig den Beziehungsstatus zu unseren Waffen, die dann neue Dates triggern. Die Level an sich haben kaum Auswirkungen. Wir skillen keine Fähigkeiten, sondern schreiten in der Story voran und bekommen zusätzlich etwas mehr Leben.

Sound und Grafik

Boyfriend Dungeon ist ein Titel, der vollständig in Unity gemacht wurde. Das ist in Hinsicht auf die beiden Komponenten, die das Spiel ausmachen, durchaus eine gute Wahl gewesen, fällt aber auch weiter nicht ins Gewicht, denn obwohl das Spiel gut aussieht, und vor allem der Visuell Novel-Teil, mit seinen Zeichnungen und Animationen ins Auge sticht, bringt es die Engine an keinem Punkt an seine Grenzen. Das ist aber auch nicht nötig, denn dann würde der Charme des Spiels vermutlich darunter leiden. Soundtechnisch gibt es wenig zu sagen. Es gibt ein guten Soundtrack und ein paar kleinere Stücke, die in den Dungeons spielen. Vertonte Dialoge sind selten, aber wenn, dann sind die Stimmen passend zu den Figuren ausgewählt worden und sorgen so für mehr Tiefe.

Fazit

Sicherlich ist Boyfriend Dungeon weit weg davon, ein Casual Game zu sein. Alleine das Thema und die Aufmache zeigen deutlich, dass es sich um einen Indie-Titel handelt, bei dem das Studio Lust hatte, dieses Spiel zu entwickeln, egal, ob es jetzt der breiten Masse gefällt. Ich fand die Idee interessant. Man zieht in die Schlacht, nicht nur mit einer Waffe sondern mit einem Freund, oder vielleicht mehr. Sicher ist das Thema von nicht-binären Personen auch nicht für jeden was. Die Figuren sind zusätzlich ziemlich strikt und darauf aus, eine Beziehung anzustreben. Wer sich unwohl fühlt, wenn ein Mann ihm mal schöne Augen macht, der sollte sich den Kauf überlegen. Alle anderen können mit Novel und isometrischem Geschnetzelten durchaus Spaß haben und sich seinem passenden Partner aussuchen. Die Auswahl ist zwar pro Interesse begrenzt aber doch interessant.

Kategorie Wertung Begründung
Gameplay 07/10 + Interessante Kombination aus verschiedenen Spielelementen - etwas zu wenig Abwechslung
- leider kein Platz zum Verlaufen
Steuerung 07/10

+ Ausweichen, Angreifen geht alles gut - nur Zielen ist oft schwer

Grafik 08/10

+ schöne Visual Novel - Elemente - einfache 3D-Optik in den Dungeon
- stellenweise etwas farblos

Audio 07/10

+ Schöner Soundtrack - wenige interessante Musikstücke
+ gute Sprecher
- Musik vielleicht etwas zu selten

Preis 10/10

Trotz all seiner Schwächen ist es ein solides Spiel, mit dem ich viel Spaß hatte. Daher ist es seine 17 Euro auf jeden fall wert.
machen.

Bis zum nächsten Mal
Pendrago


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