A Year Of Rain

Immer öfter hört man, dass Echtzeit-Strategie tot sei, doch ich bin eher der Meinung, dass lange Zeit einfach keine Titel erschienen sind, die den hohen Anspruch der Fans des Genres gerecht werden. Nun macht sich Daedalic auf, um mit A Year Of Rain diesen Missstand zu beseitigen. Allerdings ist das Studio zumeist für seine herausragenden Adventures bekannt, doch schon längere Zeit ist das nicht das einzige, was der Entwickler und Publisher herausgebracht hat. Bis jetzt war der Name Deadalic ein Garant für gute Spiele, wollen wir also schauen, ob sie auch Strategiespiele können.

Das erste, was mir aufgefallen ist, als ich mir A Year Of Rain angeschaut habe, dass der Entwickler  ein gutes Auge für Vorbilder hat, denn das Spiel  erinnert an den großen Klassiker Warcraft 3. Das ist eine durchaus verständliche Wahl, denn das Spiel hat heute noch eine unglaublich große Basis und es finden auch noch immer Wettkämpfe statt.

Nicht nur grafisch wurde sich da so einiges abgeschaut, sondern vor allem auch spielerisch sieht man den geistigen Vater. Wir wählen also aus den drei Fraktionen Haus Rupah, die Wilden Nomaden und die Rastlosen Untoten. Danach bauen wir uns eine Basis und heben Einheiten aus, während Arbeiter uns mit Rohstoffen, wie Gold und Holz, versorgen. Doch so groß unsere Armee auch sein mag, sie ist niemals so schlagkräftig wie mit dem Helden, den wir ebenfalls steuern. Die Schlagkraft kommt aber nicht von ungefähr. So müssen wir erst einmal leveln, Fähigkeiten freischalten und Ausrüstung besorgen. Das sollte Euch vermutlich bekannt vorkommen.

Neu hingegen dürfte die Ausrichtung auf Co-Op sein. So lässt uns Daedalic die gesamte Kampagne nur zu zweit bestreiten. So macht man sich am besten mit einem Freund auf, den Gegner dahin zurückzujagen, wo er hergekommen ist. Wer gerade keinen menschlichen Mitspieler greifbar hat, kann auf die KI zurückgreifen, was natürlich nur halb so viel Spaß macht. Aber nicht nur die Kampagne ist auf Co-Op getrimmt, auch verschiedene Multiplayer-Modi stellen das kooperative Gameplay in den Fokus. Der Modus „Against All Odds“, zum Beispiel, bringt uns in die Situation, dass unser Partner und wir nur einen einzigen Helden spielen. Im Gegenzug besitzen die Kontrahenten zwei Armeen mit Gebäuden und allem, was dazu gehört. Einziger Vorteil besteht darin, dass sie keine Helden gegen uns führen kann.

Aber auch für die PvP-Fraktion will A Year Of Rain so einiges bereithalten. So wird das Spiel zum Start eSports-ready sein, inklusive Liga-System, kompetitiver Seasons, Leaderboards, Beobachter-Modus, Replays und einiger weiterer Funktionen. Sollte die Ausgewogenheit der Fraktion und Helden stimmen, könnte es durchaus in die Community der Strategiespieler einschlagen und seinen festen Platz finden.

Starten wird  A Year Of Rain im Early Access mit einer ersten Kampagne und verschiedenen Multiplayer-Modi. Nach und nach werden dann weitere Missionen hinzukommen und auch der Mehrspieler kommt nicht zu kurz. Viel wichtiger dürfte aber die Anpassung der Einheiten sein, wenn es am Balancing mangeln sollte.

Warten wir ab, ob Daedalic mit A Year Of Rain den erhofften Echtzeit-Strategie-Titel abliefern kann, den sie sich vorgenommen haben, und es ebenfalls schafft, in den eSport-Bereich vorzustoßen.

Bis zum nächste Sonntag
Pendrago

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