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Erst vor kurzem habe ich über Evil Genius 2 berichtet. Mittlerweile habe ich schon über 10 Stunden Spielzeit auf dem Tacho und kratze immer noch an der Oberfläche. Ab 30. März kann sich dann jeder seinen eignen Unterschlupf errichten, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wie das genau aussieht und was Rebellion mit der doch recht alten Marke gemacht hat, will ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Doch alles ist ein erster Eindruck, denn 10 Stunden reichen nicht, um alles gesehen zu haben.

Story

Die Geschichte beginnt, wie so oft, mit einem klugen Kopf und der Idee der Weltherrschaft. Nur gibt es die Mächte des Guten, die unsere Bemühungen unterdrücken wollen. Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und eine einsame Insel mitten im Meer bietet den perfekten Ausgangspunkt. Vielleicht ist das alte stillgelegte Casino zu etwas nütze. Also in die Hände gespuckt und frisch ans Werk, die Welt erobert sich nicht von alleine.



Gameplay

Evil Genius 2 beginnt mit der Auswahl zwischen drei verschiedenen Spielmodi: Schnellstart, welcher uns mit dem Erzschurken Maximilian in ein Spiel mit normalem Schwierigkeitsgrad katapultiert. Der Sandbox-Modus ermöglicht uns sorgloses Bauen und mit Neues Spiel können wir uns genau auswählen, mit wem wir die Welt unter welchen Bedingungen von einer Insel unseren Geschmacks erobern möchten. Denn uns stehen im Augenblick vier Schurken zur Auswahl, die alle ihre Vorlieben haben. Maximilian, auch der Goldjunge genannt, hat einen besseren Draht zum Profit und beginnt auch gleich mit mehr Schergen. Er kann zusätzlich seine Minions in seiner Nähe härter arbeiten lassen und sie dazu antreiben, ihre Ausbildung sofort abzuschließen. Bei der Wahl seiner Waffe hält er sich an den Klassiker, er feuert am liebsten mit seinem Revolver, wenn es denn unbedingt sein muss. Zalika hingegen hat einen Hang zur Forschung. Daher arbeiten ihre Wissenschaftler von sich aus schon effizienter, wenn sie in der Nähe ist, und wenn sie ihre Skills einsetzt, geht es  noch ein wenig schneller. Ansonsten kann sie Geräte sofort instand setzen und Brände löschen. Zur Verteidigung ihrer Interessen greift sie zu einer Plasmapistole. Neben diesen beiden gibt es dann noch den Roten Ivan und die ehemalige Spionagechefin Emma, die beide ebenfalls ihre eigenen Waffen und Fähigkeiten mitbringen.

Haben wir es dann geschafft, uns für einen Bösewicht zu entscheiden, müssen wir als nächstes sehen, auf welcher Insel wir uns niederlassen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das eine Insel im Nordatlantik mit etwas Gold als Bodenschatz und bezaubernden Stränden. Das Versteck im Südatlantik bietet eine bezaubernde Aussicht und einen gut zu verteidigenden Engpass. Wogegen das Casino im Indischen Ozean vor allem mit seinem zentralen Hubschrauberlandeplatz punktet. Hat man sich hier zu einer Entscheidung durchgerungen, bleibt nur noch der Schwierigkeitsgrad, der mit den drei Standardausführungen Leicht, Mittel und Schwer daherkommt, aber auch mit einer vierten Variante, die dem Spieler die Möglichkeit gibt, sich diesen selbst zusammenzustellen.

Nach all diesem Vorgeplänkel hat man es dann endlich geschafft. Wir landen mit dem Hubschrauber in unserer Basis. Neueinsteiger haben hoffentlich das Tutorial aktiviert gelassen, denn es stehen gleich von Anfang an 15 verschiedene Räume zur Auswahl bereit. So gibt es neben den Schlaf- und Essenssälen natürlich auch ein Gefängnis oder einen Kontrollraum. Das Refugium ist aber mit Abstand das wichtigste Zimmer unseres Verstecks. Hierhin zieht sich unser Mastermind zurück, um sich zu erholen und neue teuflische Unternehmen auszubrüten. Jeder der Räume bietet eine Vielzahl an Gegenständen, die alle ihre Funktion haben, aber auch Dutzende von Dekorationen, mit denen unsere Minions immerhin auch interagieren können. Vieles muss aber erst einmal erforscht werden, wobei die Forschung durch eine der 4 ersten Nebenmissionen freigeschaltet werden muss. Diese sind wiederum Bestandteil der Hauptaufgabe.

Haben wir unser Versteck grundsätzlich am Laufen, können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren: die Beschaffung von Moneten, denn die Eroberung der Welt ist sehr kostenintensiv. Dafür stehen uns auf der Weltkarte verschiedene Zonen zu Verfügung. Hier errichten wir kriminelle Netzwerke, die wir für unsere Raubzüge benötigen. Nach der Fertigstellung der Netzwerke bekommen wir Positionen für unsere Überfälle angezeigt, die Geld einbringen, aber auch Argwohn. Das wiederum ruft Agenten auf den Plan, die uns das Leben schwer machen wollen, hoffentlich ist die Basis dann genug gesichert. Treiben wir es zu bunt, dann wird ein Lockdown verhängt, und wir können vorübergehend in der Zone keine Überfälle mehr starten. Je größer unsere Kommandozentrale, um so mehr Netzwerke können wir auf der Welt installieren, aber Vorsicht, die Guten haben die Bereiche unter sich aufgeteilt. Machen wir mehrere Gruppen auf uns aufmerksam, schickt jede Fraktion ihre eigenen Agenten, das kann dann schnell recht voll werden.

Natürlich dürfen die Guten Jungs von unseren Unternehmungen nichts mitbekommen und so können wir sie mit unserem Casino ein wenig ablenken. Hilft das nicht, müssen wir Gewalt anwenden. Unsere Handlanger werden uns gern dabei helfen. Die Agenten werden dann entweder eliminiert oder für ein Verhör in das Gefängnis verbracht, welches uns wiederum mit nützlichen Informationen versorgt. Auch Fallen können hin und wieder nützlich sein. Hilft das alles nicht und der Verdacht erhärtet sich, dass wir mehr machen, als nur die Leute zu unterhalten, nimmt auch die Stärke der Gegner zu. Irgendwann kommt der Punkt, an dem normale Minions nicht mehr reichen, und wir eine rechte Hand benötigen, um unsere Interessen zu schützen. Auch da leitet uns ein Nebenquest an, wie wir zu solch einem Untergebenen kommen.

Haben wir nun für Geld und Sicherheit gesorgt, ist jetzt nur noch unser Genie gefragt, das unseren Weg zur Weltherrschaft freimachen muss. Nebenbei sollten wir aber weiter forschen, denn das ist ein essenzieller Bestandteil. Es gibt immerhin fünf Kategorien mit vier Technologiestufen und dutzenden Forschungen. Letztendlich bringt einen nur eine neue Technologie weiter, bis wir es dann zum Schluss schaffen, den Plan zu Eroberung der Welt umzusetzen.

Grafik & Sound

Evil Genius 2 kommt in einem Comic Look daher, sehr passend natürlich zum Superschurken-Setting. Dargestellt wird das ganze, meinen Informationen nach, in der hauseigenen Asura Engine. Videos werden in Spielegrafik gezeigt und Zwischensequenzen laufen in Zeichnungen mit vertonten Sprechblasen ab. Die Sprecher sind, meinem Empfinden nach, stimmig zu den zu spielenden Charakteren ausgewählt und fügen das ganze noch besser zusammen. Beim Sound kann man im Grunde nichts bemängeln. Besonders die Vertonung der Fallen wird dem Stil gerecht. Die Musik schließt sich dem Gesamtbild an und könnte durchaus auch aus einem Bond-Film stammen, hält sich aber natürlich dezent im Hintergrund.

Vorläufiges Fazit

Aufbauspiele gibt es schon so einige, doch zumeist legt sich da der Fokus auf den Bau von Städten oder Siedlungen, aber ein Aufbauspiel, in dem man seine eigene Untergrundbasis errichtet, um von dort die Weltherrschaft zu erobern, so etwas gab es schon eine Weile nicht mehr. Ein wenig mag es sogar an das gute alte Dungeon Keeper erinnern. Wir errichten Fallen und bilden Einheiten aus, um unsere Basis zu schützen, die von den Mächten des Guten bedroht werden. Wer hier nun aber strategische Kämpfe erwartet, wird aber enttäuscht, denn direkt steuern kann man seine Einheiten nicht. Das ist aber auch gar nicht Ziel des Spiels, denn wir wollen hier schließlich eine Basis des Bösen errichten, ein Layer, der seinesgleichen sucht. Das ist genau das, was wir wollen und auch bekommen. Nach 10 Spielstunden habe ich zwar schon einiges gesehen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass da noch einiges auf mich wartet. Ich werde versuchen, nach Beendigung wenigstens einer Kampagne das Fazit abzuschließen.

Bis zum nächsten Mal
Pendrago


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