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Heute gibt es das Review zu Ary and the Secret of Seasons. Nachdem ich es schon ein paar Stunden gespielt habe, möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen und meine Erlebnisse mit Euch teilen. Leider habe ich dabei nicht nur positives, was ich zum Spiel zu sagen habe, sondern auch einiges an Kritik. Fangen wir aber erst einmal bei der Story an.

Das Chaos hat sich in die Welt von Ary geschlichen. Einst waren die vier Regionen fest in die Jahreszeiten Winter, Sommer, Herbst und Frühling unterteilt. Jedes der Reiche hatte dauerhaft eine der Jahreszeiten für sich und war daran angepasst. Nun fallen jedoch riesige Kristalle vom Himmel und brechen dieses alte Konstrukt. So gerät alles aus den Fugen. Als letztes hat es nun das Wintergebiet getroffen. Die Wächter der Jahreszeiten haben daraufhin eine Sitzung einberufen. Normalerweise würde sich Arys größerer Bruder auf den Weg machen, doch dieser ist verschwunden. Damit Arys kranker Vater nicht noch aufbrechen muss hat, sie beschlossen, in die Fußstapfen ihres Bruders zu treten und die Macht des Winterkristalls zu benutzen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

So schnappen wir uns als erstes die Macht über den Winter von unserem Vater und ziehen los, um mit einem Holzschwert ein paar Hyänen eins auf die Nuss zu geben. Die Kämpfe gehen im Grunde sehr leicht von der Hand. Wir schlagen entweder zu, weichen aus oder parieren und leiten so eine mächtigen Gegenangriff ein. Um mit den Gegnern Schritt halten zu können, gibt es die Möglichkeit, unser Können bei einem Ausbilder gegen Geld zu verbessern. Auch weitere Waffen kann man gegen Münzen eintauschen.

Das ist aber nicht der eigentlich Clou des Spieles. Der ist nämlich die Macht über die Jahreszeiten und die damit verbundenen Rätsel. Das einfachste ist, dass man einen zitternden Questgeber dazu bekommt zu reden, wenn man die ihn wärmende Sommerblase um ihn errichtet. Ansonsten warten vor allem Umgebungsrätsel auf uns. So können wir eine Schlucht nur überqueren, wenn die Winterbubble Eisplattformen erscheinen lässt oder die Eisbarriere in der Sommerbubble verschwindet. Auch in Bosskämpfen können diese Fähigkeiten nützlich sein. Würden wir nach einer besonders starken Attacke unseres Kontrahenten auf einen Haufen Eisstacheln landen, können sich diese in der Sommerzone sofort auflösen. Aber Vorsicht, eine besondere Art von Kristallen können unsere Blasen zusammenstürzen lassen.

Grafisch ist Ary ein recht zweischneidiges Schwert. Es hat schöne Umgebungen und sieht auch sehr nach einem 3D-spielbaren Anime aus, doch es kann die Herkunft aus der Unity Engine nicht verleugnen.  Das wäre nicht weiter schlimm, wenn man das stellenweise nicht direkt ins Gesicht gerieben bekäme, mangels abschließender Grafik. Bestes Beispiel war eine Tür, die sozusagen hinter die Grafik führte.

Genau wie bei der Grafik verhält es sich mit der Audioqualität. Es spielt in den Levels im Hintergrund Musik, die mal mehr mal weniger gut zur Stimmung passt. In den Zwischensequenzen gibt es dann sogar Sprache. Was hingegen einen völlig rausholt, sind die faktisch nicht vertonten Gespräche außerhalb der Sequenzen. So gibt es teils sehr merkwürdige Geräuschfetzen. die in das Gespräch geworfen werden, die manchmal so gar nicht zusammen passen. Eine vollständige Vertonung der Dialoge hätte die Qualität der Spiels auf ein anderes Level gehoben.

Fazit

Genauso zwiegespalten, wie die Qualität von  Ary and the Secret of Seasons ist, bin ich auch. Ich habe das Game nach der Ankündigung verfolgt und auf eine Möglichkeit für ein Review gelauert. Nun ist das Spiel erschienen und der erste Eindruck fing gut an und ließ dann schnell nach. Von den doch recht häufig erwähnten Bugs blieb ich, zum Glück, größtenteils verschont. Mich störte vor allem der unfertige Look. Immer wieder fehlten an Stellen Texturen, die einen aus dem Spiel rissen: Türen, die ins Nichts führten; verschlossene Durchgänge, die einfach mit einer Textur geblockt wurden, wo ein Tunneleingang hätte liegen sollen. Das passierte zumeist an Stellen, wo der Entwickler wohl davon ausging, das da eh niemand so genau hinschaut. Da hätte man durchaus sich die Zeit nehmen können. Was ebenfalls unfertig wirkt, ist die Hauptmechanik des Spiels. Ja, wir können die Jahreszeiten beeinflussen, doch wirklich notwendig scheint das nicht. Auch da hätte man mehr daraus machen können. Sicherlich bin ich noch nicht durch das gesamte Spiel und sollte ich mich irren, werde ich ein kleines Update verfassen. Sollte sich das aber nur auf den letzten Metern des Spiels ändern, wird das die Wertung nicht heben. Letztendlich ist  Ary and the Secret of Seasons für ein Preis von 40€ zu unfertig und zu unpoliert. Ich würde das Spiel gerne uneingeschränkt empfehlen, doch dafür hat es zu viele Schwächen. Für Fans solcher Spiele würde ich raten, auf Rabattaktionen zu warten. Bei einem Preis bis maximal 15€ könnte man sich dann einen Kauf überlegen.

Update:
Anscheinend kommen wir jetzt in der zweiten Hälfte endlich zum wirklichen Kern des Spieles, die Rätsel, mit den verschiedenen Jahreszeiten. Daher habe ich im Gameplay und im Preis/Leistung die Wertung um einen Punkt angehoben. Die doch recht lange Anlaufphase erschließt sich mir allerdings nicht.

Kategorie Wertung Begründung
Gameplay 7/10 - Gute Ideen, aber nicht konsequent umgesetzt
Steuerung 8/10 - ab und zu ist Steuerung etwas hackelig
Grafik 7/10 - Schöne Grafik, leider mit einigen unschönen Unzulänglichkeiten
Audio 6/10 - Gute Musik, leider ab und zu unpassend, kaum Sprachausgabe
Preis 6/10 - relativ teuer für ein noch recht unfertiges Gesamtbild

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Bis zum nächsten Mal
Pendrago


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