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Erst im September hatte ich über den Puzzle-Platformer Tandem – A Tale of Schadows berichtet. Anfang der Woche erhielt ich dann sogar einen Presse-Key und konnte mir das gesamte Spiel anschauen, und ich muss sagen, dass Tandem eine ganz andere Richtung einschlug als erwartet. Ich habe eher ein Puzzle Game erwartet, aber es wurde dann doch ein Platformer, dazu nachher mehr, jetzt aber kurz nochmal die Story. Aber keine Angst, Spoiler wird es im Review nicht geben.
Story
Thomas, der einzige Sohn der berühmten Isolationistenfamilie Kane, ist schon seit längerer Zeit verschwunden. Die Bemühungen von Scotland Yard waren erfolglos, und sie haben es nicht geschafft, das Rätsel um sein Verschwinden zu lösen. Die zehn Jahre alte Emma möchte dem nun ein Ende setzen und macht sich selbst auf den Weg zu dem Anwesen der Familie, um dort mit der Suche zu beginnen. Auf der Straße wird sie fast von einer Kutsche überrollt, die rücksichtslos durch die Stadt rast. Kurz nachdem diese Emma passiert hatte, fällt ein Teddy aus dem Fenster eben dieser Kutsche. Die Verwunderung war groß, als der Bär sich auf seine kurzen Beine stellt und zu laufen begann, um dem Gefährt bis zum Haus der Kanes zu folgen. Viel konnte Emma nicht über den kleinen Begleiter herausfinden bis sie das Anwesen erreichten, außer dass sein Name Fenton war und sie ihn brauchen würde, um Thomas zu finden, denn etwas Merkwürdiges geht in dem Haus der Kanes vor.
Gameplay
Wir starten im Garten des Anwesen in ein kleines Tutorial, in dem wir die grundlegenden Elemente erklärt bekommen. Wir steuern abwechselnd Emma und Fenton in einer Draufsicht. Wann wir wechseln, entscheiden wir auf Knopfdruck. Die Besonderheit daran, Fenton läuft die Wand entlang und befindet sich in einer Art Schattenwelt. Vieles ist spitz und stachelig, bereit ihn aufzuspießen, daher müssen wir ihm oft mit Emma eine sichere Passage bauen. Dazu benutzen wir neben Licht und Schatten oftmals auch besonders hohe Objekte, auf die er ebenfalls springen kann. Im Gegenzug bedient der kleine Bär Knöpfe, Hebel und Schalter, die Emma nicht erreichen kann. Das ist notwendig, um Tore zu öffnen oder auch den einen oder anderen tödlichen Gegner abzulenken. So arbeitet man sich durch fünf Akte, die immer neue Gebiete mit neuen Mechaniken für uns bereit halten. Die werden im ersten Level der neuen Zone kurz eingeführt und meist mit einem leichten Rätsel versehen.
Auf unserer Reise durch das Haus erwarten uns neben kleinen versteckten Gemälden vor allem die Boss Level. Jedes Gebiet endet mit einem besonders anspruchsvollen Level, das seine ganz eigenen Mechaniken mitsichbringt. Die ist dann aber nicht vollkommen neu, sondern baut auf das auf, was man im letzten Abschnitt gelernt hat. Hat man dann den Level gemeistert, bekommt man eine kleine Zwischensequenz in Spielgrafik und darf in die nächste Zone vorrücken. Dort erhält man wiederum eine kleine Einführung, bevor man sich dann wieder ins Abenteuer stürzen darf.
Grafik und Sound
Entgegen meiner Information in der Demo scheint, nach kurzer Sichtung der Spieldateien, Tandem nicht auf der Unigine Engine zu laufen sondern auf Unreal 4. Möglich, dass die Informationen veraltet waren, oder ich einer falschen Information auf dem Leim gegangen bin. Letztendlich macht es aber keinerlei Unterschied. Die Grafik zeichnet sich durch einen starken plastischen Eindruck aus, der den 3D-Ursprung nur um so deutlicher macht. Das ist durchaus passend zum Spiel und bringt einige Vorteile mit sich. Da die Welt schon dreidimensional ist, kann man sie sowohl im Spiel als auch in den Sequenzen benutzen. Das macht auch die Übergänge wesentlich flüssiger. Im Bereich Musik und Effekte muss man zugestehen, dass sich sehr viel Mühe gegeben wurde. Während man sich durchs Level bewegt, liegt eine leichte instrumentale Musik im Hintergrund und die Effekte versuchen, die Umgebung greifbar wirken zu lassen. Wenn zum Beispiel ein Brunnen in der Nähe ist, plätschert dieser auch lautstark vor sich hin, während der Feuerstrahl uns lautstark anfaucht. Sprachausgabe ist hingegen selten und zumeist nur in den Zwischensequenzen eingebaut. Der starke französische Akzent von Emma wirkt einerseits passend, lässt mich aber rätseln, ob dieser so geplant war, oder vielleicht durch eine französische Sprecherin entstanden ist, die ebenfalls die englische Tonspur eingesprochen hat. Leider konnte ich auch auf die Schnelle keine Antwort darauf finden.
Fazit
Warum sage ich, dass Tandem eher ein Platformer ist als ein Puzzle Game? Das ist einfach beantwortet. Die Puzzle nehmen nur einen kleineren Teil vom Spiel ein und sind eher leicht zu lösen. Oftmals endet ein kleines Rätsel damit, dass unser kleiner Freund Fenton wieder seinen Pelz riskieren muss, indem er über mit Dornen besetzten Abgründe hechten muss, das ganze am besten noch unter Zeitdruck. Das macht Spaß, ist aber nicht ganz das, was ich aus der Demo erwartet hatte. Wer also ein paar harte Kopfnüsse sucht, ist hier vermutlich nicht ganz richtig, aber auch beinharte Platformer könnten hier unterfordert sein. Tandem – A Tale of Schadows ist eher was für den Einsteiger, vielleicht nicht zu jung, denn manches wirkt etwas verstörend, ab 12 Jahren sollte es aber kein Problem sein. Zum Zocken würde ich übrigens Controller empfehlen, macht sich auf jeden Fall besser als Maus und Tastatur, vielleicht gleich auf Konsole, sofern man eine besitzt. Preislich muss ich sagen, bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits kann ich diesen gut nachvollziehen, anderseits ist die Spielzeit recht begrenzt. Gut, ich bin jetzt auch recht schnell durchgehastet und habe bei weitem nicht alles an Geheimnissen gesehen, würde es aber für den vollen Preis nur richtigen Fans empfehlen. Alle anderen warten vielleicht besser auf einen kleinen Rabatt. Schon fünf Euro weniger können ganz anders wirken.
Homepage
Kategorie | Wertung | Begründung |
Gameplay | 08/10 | + die Kombination aus Platform und Puzzle macht Spaß - es könnte ein wenig puzzliger sein |
Steuerung | 09/10 |
+ es steuert sich mit Pad recht gut, Maus und Tastatur sind auch noch okay |
Grafik | 09/10 |
+ viele Details und schöne Grafik |
Audio | 10/10 |
+ die Sprecher passen gut rein, Musik ist super und die Effekte gefallen |
Preis | 08/10 |
Der Preis dürfte für die meisten eine Hürde sein. Ich empfehle Euch, schaut den Trailer an und vielleicht noch kurz in ein Let’s Play, ob es Εuren Geschmack trifft. Ansonsten einfach auf ein Sale warten. |
Bis zum nächsten Mal
Pendrago
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