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Es ist erst zwei Tage her, dass ich den Key für X4: Foundations von Bernd Lehahn dem Geschäftsführer von Egosoft erhalten habe. Bis Sonntag habe ich immerhin elf Stunden Spielzeit zusammenbekommen, und trotzdem kratze ich gerade an der Oberfläche von X4. Das wiederum hat verschiedene Ursachen, die das Spiel mit sich bringt. Sicherlich kennt der eine oder andere die X-Reihe noch von seinen zahlreichen Vorgängern. Ich muss zugeben, dass ich X3 als letztes ausführlich gespielt habe und auf X Rebirth nur einen kleinen Blick werfen konnte. Somit bin ich, praktisch gesehen, fast ein Neueinsteiger, da es schon eine ganze Weile her ist, dass ich ein Raumschiff durch das X-Universum steuern durfte.
Fangen wir also beim Anfang an. Zu Beginn können wir im Augenblick zwischen drei verschiedenen Anfängen wählen, die sowohl unsere Ausrüstung, Startkapital und Ansehen beeinflussen. In einer kurzen Sequenz bekommen wir erzählt, wer wir sind und was uns antreibt. So haben wir die Wahl zwischen einem neuen Aufsteiger, einem paranidischen Soldaten und einem Forscher auf dem Weg, das Universum zu entdecken. Doch eines bleibt immer gleich; nach dem Start müssen wir selbst unseren Weg finden.
Das ist für ein Sandboxspiel durchaus nichts ungewöhnliches. Einen fest vorgeschriebenen Weg gibt es nicht. Die Hangartore öffnen sich und wir werden zum Spielen hinaus ins Universum entlassen, von dem wir nicht mehr kennen als die Basis, von der wir starten. Für die einfachsten Grundlagen hat man ein Tutorial eingebaut, das wir jederzeit mit dem Druck auf die Taste „H“ erreichen können. Doch ab da an müssen wir selbst für uns sorgen. Ich habe mich dann sehr schnell dazu entschlossen, Missionen zu fliegen, die von Stationen und Raumschiffen angeboten werden. Eine durchaus lohnende und vor allem schnelle Möglichkeit, Geld in die Kasse zu spülen. Doch Vieles bekommt man nicht so einfach erklärt und muss es durch Erforschen der Spielmechaniken selbst erlernen.
Doch wenn man den Dreh erst einmal gefunden hat, kann man sich schnell die nächst bessere Ausrüstung oder auch ein schickeres Schiff leisten. Allein die etwas größeren L- und XL-Schiffe dauern mitunter etwas länger. Aber auch der erste Bau seiner eigenen Station verschlingt fix mehrere Millionen. Bequemer noch als in den Vorgängern sucht man sich dazu einen Bauplatz auf der Karte. Jeder der Bauplätze ist je nach Anbindung teurer oder günstiger zu bekommen. In gefährlichen Systemen sogar kostenfrei. Nachdem das geschafft ist, können wir in einem Feld mit vorgeschriebener Höhe, Länge und Breite verschiedene Module aneinander fügen und eine komplexe Station erstellen, die dann ein angeheuertes oder auch unser eigenes Konstruktionsschiff zusammensetzt. Die Materialien hierfür liefern wir entweder selbst, oder lassen sie uns von anderen erstellen und bringen, was die Kosten natürlich erhöht. Zum Anfang stehen uns dafür nur eine geringe Anzahl an Blaupausen zu Verfügung.
Nur wenn wir in den verschiedenen Fraktionen im Rang aufsteigen, bekommen wir die Möglichkeit, bei Vertretern neue Blaupausen zu erwerben oder auch neue Typen von Schiffen zu kaufen. Jede Aktion wird dabei entsprechend bewertet. Das Abschießen von Feinden in Reichweite von Stationen zählt mitunter zu den einfachsten Möglichkeiten. Auch das Abschließen von Missionen kann uns in der Gunst aufsteigen oder auch sinken lassen. Aber nur wer als plündernder Pirat durch die Systeme zieht, muss damit rechnen, bald unwillkommen zu seien. Dann bleiben nur noch die Piratenstationen als Zufluchtsort.
Mein erster Eindruck nach den ersten 11 Stunden des Spiels ist mit Sicherheit kein vollständiger Blick auf das Spiel. Viele große Updates sollen noch kommen und weitere Geschichten und Missionen mit sich bringen. Also ist meine Aussage eine Momentaufnahme der augenblicklichen Version. Für meinen Teil musste ich feststellen, dass X4: Foundations viel mit den Anfängen von Eve Online gemeinsam hat. Man bekommt ein Schiff in die Hand gedrückt und wird zum Spielen vor die Tür geschickt. Was man letztendlich erreichen möchte, und wie man das zustande bringt, bleibt einem selbst überlassen. Mitunter könnte das Tutorial mit seinen Erklärungen etwas hilfreicher zur Seite stehen. Es hat mich einiges an Nerven und Zeit gekostet, herauszufinden, dass ich im Anheuerbildschirm das gewünschte Schiff in der Ansicht links klicken und dann Wähle benutzen muss, um jemanden anheuern zu können. Da bedarf es vielleicht einer kleinen Anpassung, sowie ich auch mit kleineren Bugs zu kämpfen hatte, die eigentlich immer verschwanden, wenn ich speicherte und wieder lud. Sicherlich sollte so was nicht vorkommen, aber in Anbetracht der Größe des Universums waren kleinere Probleme abzusehen. Wer also ein Spiel sucht, das den Namen Sandbox verdient hat, in dem nicht alles vorgekaut wird, wie was funktioniert, und es gerne selbst herausfindet, kann sicherlich beherzt zugreifen. Spieler, die einer ausgefeilten Geschichte folgen wollen, die sie mit ihrem roten Faden fesselt, sind hier eher nicht so gut aufgehoben.
Bis zum nächsten Sonntag
Pendrago
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